DRK-Pflegedienstleiterin Sabine Niedermeyer feiert Dienstjubiläum
„Wir hatten damals noch kein Telefon, kein Computer und mussten die Räumlichkeiten noch selber heizen. Außerdem gab es nur ein Auto, die meisten Mitarbeiterinnen mussten mit dem Fahrrad zu den Pflegebedürftigen fahren,“ erinnert sich Sabine Niedermeyer, die in der vergangenen Woche ihr 35-jähriges Dienstjubiläum als Pflegedienstleiterin in Markranstädt feiern konnte. Im Rahmen der Pflegedienstleitungsberatung gratulierten ihr dabei Katharina Höhne, Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbands Leipzig-Land, Stephan Kühn, Geschäftsführer der DRK-Pflegedienste, sowie die anwesenden Kollegen/-innen recht herzlich.
Der berufliche Werdegang der gelernten Krankenschwester ist eng mit dem Schicksal des Markranstädter DRK-Pflegedienstes verbunden. Nach ihrer Beschäftigung in der Intensivpflege in Görlitz und anschließender Babypause wirkte sie Mitte der 1980er Jahre im Leipziger Robert-Koch-Klinikum. Ab 1988 war sie dann als Gemeindeschwester in Markranstädt tätig und bekam hier bereits einen Vorgeschmack auf die ambulante Pflegearbeit. Als „Mädchen für alles“ betreuten sie Patienten/-innen bei Praxis-, Mütter- oder Diabetessprechstunden sowie im Rahmen von Hausbesuchen.
Die Zeit der Wiedervereinigung war auch für Sabine Niedermeyer mit einem großen Umbruch verbunden. Im Februar 1991 gründete der DRK-Kreisverband Leipzig-Land e.V. den Pflegedienst in Markranstädt – damals noch unter dem Namen „Sozialstation“ – und die Jubilarin war von Anfang an als Leiterin dort tätig. Dabei ging das Betätigungsfeld schon immer über die schiere Pflege von Bedürftigen hinaus. „Als Pflegedienstleiterin braucht man den Rundum-Blick für die verschiedensten Situationen, Begehren und Herausforderungen. Ich bin gleichzeitig Beraterin, Gutachterin und Vermittlerin. Das war schon ein Unterschied zu der rein pflegerischen Tätigkeit als Gemeindeschwester,“ weiß Sabine Niedermeyer zu berichten.
Waren bei Gründung lediglich 6 Mitarbeitende im Pflegedienst Markranstädt tätig, so ist diese Zahl heute auf 30 Beschäftigte gestiegen. Anfänglich war man dabei in der August-Bebel-Straße untergebracht, wobei in den Räumlichkeiten auch Sozialarbeit betrieben wurde, Treffs und Veranstaltungen stattfanden oder Erste-Hilfe-Kurse angeboten wurden. „Das war eine aufregende Zeit. Das System ambulante Pflege war damals noch nicht so ausgebaut wie heute. Pflegebetten mussten wir uns damals teilweise ausleihen und mit dem Kleinwagen transportieren.“
Der Umzug in die Marktarkaden im Jahr 1997 war dann der Startschuss für ein Pilotprojekt des DRK-Kreisverbandes. Neben dem Pflegedienst befanden sich am neuen Standort auch 30 betreute Wohneinheiten sowie der Hausnotruf in zentraler Lage. „Damals hatten noch nicht alle Klienten/-innen sanitäre Einrichtungen zu Hause. Wir haben die Damen und Herren dann in die Marktarkaden gefahren, um sie dort zu waschen.“
Im Jahr 2016 zog der Pflegedienst dann erneut um – diesmal in die Eisenbahnstraße, wo er bis heute zu finden ist. Gleich nebenan befinden sich zudem der DRK-Ortsverein und die Schwangerschafts-, Familien-, Paar- und Lebensberatung des DRK, was verschiedenste Vernetzungsmöglichkeiten ermöglicht.
Konnte der Pflegedienst lange Zeit auf die Hilfe von Zivildienstleistenden bauen, so entfiel diese Option später. Daneben hat sich das DRK im Allgemeinen und der Pflegedienst Markranstädt im Besonderen auch als guter Ausbildungsbetrieb etabliert, wobei man neben hohen Qualitätsstandards auch darauf achtet, die künftigen Fachkräfte in die Abläufe und Routinen einzubinden.
Generell kann Sabine Niedermeyer erkennen, dass sich auch die Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende in den DRK-Pflegediensten über die Jahre verändert haben. „Heute ist für die Beschäftigten viel mehr gesetzlich geregelt. Außerdem freuen wir uns über eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, über betriebliche Gesundheitsmaßnahmen und andere Vorteile, die uns das DRK als Arbeitgeber bietet,“ resümiert die Pflegedienstleiterin.