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Ortsverein Mölkau-Holzhausen

Vorsitzender

Daniel Hillert

Tel.: 0151/70611430
ov.moelkau@drk-leipzig-land.de

Arthur-Polenz-Straße 1
04288 Leipzig

Geschichte

Nachkriegszeit und DDR

Zu Aktivitäten des Roten Kreuzes in Mölkau und Holzhausen bis zu seiner Auflösung im September 1945 liegen uns leider keine Unterlagen oder sonstige Belege vor. Nachdem im Jahre 1952 das DRK in der DDR wiedergegründet wurde, entstand zunächst wohl eine Grundorganisation in Holzhausen. So wird in Chroniken berichtet, dass Mölkauer Rot-Kreuz-Helfer zunächst dort mitmachten, weil im eigenen Ort noch keine Möglichkeit bestand.

Im Sommer 1955 wurde dann schließlich aufgerufen: „Liebe Einwohner von Mölkau! Wir richten an Euch die Bitte, das Deutsche Rote Kreuz zu stärken. Werdet aktives Mitglied oder Freunde des D.R.K. Jeder, der das 14. Lebensjahr erreicht hat, kann sich melden. …“ Infolgedessen wurde in Mölkau am 28.09.1955 eine Wohnbereitschaft des DRK gegründet. Bereits im Jahre 1959 weist die Ortsgrundorganisation (OGO) Mölkau 71 aktive Mitglieder, 24 Jugendrotkreuzler, 16 Junge Sanitäter und 155 Förderer aus. Von Anfang an wurden Einwohner in Kurzlehrgängen in Erster Hilfe ausgebildet (so z.B. allein im Jahr 1959 138 Mölkauerinnen und Mölkauer). Zeitweise betrieb das DRK im Mölkauer Gemeindegebiet vier ausgerüstete und ehrenamtlich betreute Unfallmeldestellen.

Daneben bestanden in Mölkau noch drei Betriebsgrundorganisationen des DRK. (BGO Leipziger Eisen und Stahlwerke, Werk Mölkau; BGO Schuhchemie Mölkau; BGO Triumphatorwerk Mölkau).

Bis zu den frühen 1980er Jahren verfügte man lediglich über Räumlichkeiten und ein Materiallager in einem alten Haus am Mölkauer Dorfplatz 1. Wegen Baufälligkeit musste auf Weisung des Bürgermeisters am 14.09.1984 eine sofortige Räumung erfolgen. Bis zum Frühjahr 1985 konnte ein Sanitätsmateriallager auf dem Gelände der freiwilligen Feuerwehr Mölkau für das Rote Kreuz ausgebaut werden. Die Kameradinnen und Kameraden konnten in Folge die Schulungs- und Sanitärräume der Feuerwehr mit nutzen. Im gleichen Jahr konnte dort das 30-jährige Bestehen der Ortsgrundorganisation gefeiert werden. Dabei wurde resümiert, dass zum 15. Mal in Folge der Titel „vorbildliche Grundorganisation des DRK der DDR“ verteidigt werden konnte sowie seit 1972 etwa 12.000 ehrenamtliche Stunden bei DRK-Einsätzen und 6.000 Stunden Haushalthilfe für ältere Menschen in Mölkau erbracht wurden. Als besonderen Geburtstagsgruß gelang es den Mölkauer „Jungen Sanitätern“ im Jubiläumsjahr als Sieger aus dem Kreisleistungsvergleich hervorzugehen und den zweiten Platz beim Bezirkswettkampf zu erringen.  

Neben der Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe, dem Engagement für den Gesundheitsschutz, dem Betrieb der Unfallmeldestellen und Bereitstellung ehrenamtlicher Sanitäter gehörte also von Anfang an die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu den Schwerpunkten der Rot-Kreuz-Arbeit in Mölkau. Zum Teil in mehreren Gruppen parallel wurden „Junge Sanitäter“ und Gesundheitshelfer über all die Jahre hinweg ausgebildet und betreut. In den Wettbewerben des DRK konnten diese immer wieder mit guten Platzierungen ihr Können und den guten Ausbildungsstand belegen.

Seit 1973 etablierte sich die Durchführung von mehrtägigen Ausbildungs- oder Übungslagern bei den Mölkauer Rot-Kreuz-Helfern. Inzwischen hat sich seit über 40 Jahren der Schildauer See als traditionelles Ziel dafür bewährt. 

Vielleicht als Vorbote der sich anbahnenden friedlichen Revolution konnte im August 1989 eine Mölkauer DRK Kameradin zu einem deutsch-deutschen Jugendaustausch in die Bundesrepublik delegiert werden. Kaum die künftigen gesellschaftlichen Veränderungen ahnend spricht die Mölkauer DRK-Chronik im September 1989 die Hoffnung aus, „daß wir nicht die Einzigen, sondern nur Vorboten unserer Landsleute waren, die gleiches Interesse für eine solche Reise aufbringen, daß noch öfter die Möglichkeit für andere DRK-Kameraden bestehen wird, diesen Erfahrungsaustauch zu erleben und im Interesse unserer Arbeit davon zu profitieren“

Mit der friedlichen Revolution 1989 und schließlich der Wiedervereinigung veränderten sich auch die Strukturen des Roten Kreuzes.

Nach der Wiedervereinigung

Am 25.06.1990 erfolgte die Neugründung des Mölkauer DRK als Ortsverein mit eigener Satzung, eingebunden in die Strukturen des DRK Kreisverbandes Leipzig Land. Das Satzungsgebiet des Ortsvereins umfasst eben Mölkau auch die Ortsteile Holzhausen, Engelsdorf, Baalsdorf, Kleinpösna und Hirschfeld. Neben den Aufgaben in Sanitätsdienst und Gesundheitsschutz erfolgte in den frühen 1990er Jahren vorübergehend eine ehrenamtliche Versorgung Bedürftiger in diesem Gebiet mit „Essen auf Rädern“.

Ab 1991 wurden die aktiven Kameraden nach den neuesten Richtlinien für den Sanitätsdienst aus- und kontinuierlich weitergebildet und bilden seither eine Bereitschaft im Sanitäts- und Betreuungszug des Katastrophenschutzes sowie eine Schnell-Einsatz-Gruppe zur Unterstützung des hauptamtlichen Rettungsdienstes. Zunächst wurde dem DRK Mölkau dazu ein Krankentransportwagen zur Verfügung gestellt. Der Ortsverein verfügte darüber hinaus über einen Mannschaftstransportwagen (VW-Bus).

Um den neuen Anforderungen gerecht werden zu können, erfolgte ein Umzug in das bis dahin leerstehende Feuerwehr-gerätehaus Zweinaundorf. Mit viel Eigenleistung der ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden wurde das Objekt den Bedürfnissen entsprechend ausgebaut, um den Einsatzfahrzeugen des DRK Platz zu bieten. Ein Rettungswagen und ein San-Krad komplettierten Mitte der 1990er Jahre hier die Fahrzeugflotte. Im Bedarfsfall über Funkmeldeempfänger alarmiert konnten die bis zu 30 aktiven Sanitäter des OV Mölkau von dort aus zum Einsatz kommen.

Einige größere – z.T. über mehrere Tage andauernde Einsätze sollten in den Folgejahren auf die Ehrenamtlichen aus Mölkau zukommen. So z.B. eine Evakuierung nach Fund einer Weltkriegsbombe in Mölkau 1994, die Flutkatastrophen 2002 und 2013, Zugunglück in Lauterbach 2010 u.v.a. Daneben wurden an zahllosen Wochenenden durch die Mölkau/Holzhausener DRK-Helfer Kultur- und Sportveranstaltungen in der Region sanitätsdienstlich abgesichert.

Während der 1990er Jahre wurden durch die Mölkauer Ehrenamtler jährlich ein bis zwei große Straßensammlungen für Kleiderspenden organisiert und durchgeführt. Bis heute werden mit einem Sammelcontainer am Ortsvereinsstandort Kleiderspenden gesammelt und an die Sozialmärkte des DRK zur Ausgabe an Bedürftige weitergegeben. Auch die Jugend- und Nachwuchsarbeit nahm weiterhin einen hohen Stellenwert ein. So wurden durchgehend im Ortsverein, zeitweise auch im Hort Mölkau und im Jugendclub Mölkau Gruppenstunden des Jugendrotkreuzes angeboten und dabei einer Vielzahl von Kindern und Jugendlichen die Grundlagen der Ersten Hilfe und die Rot-Kreuz-Idee nähergebracht. Seit inzwischen über 10 Jahren wird auch der Schulsanitätsdienst an der Mölkauer Oberschule durch ehrenamtliche DRK Gruppenleiter organisiert und ausgebildet. Vorübergehend konnten Freiwillige des Ortsvereins auch Rot-Kreuz-Kurse an der Grundschule Holzhausen, und der Oberschule Wiederitzsch anbieten.

Umzug nach Holzhausen

Im Jahre 2003 musste der Ortsverein schweren Herzens das Objekt in Mölkau verlassen. Die Feuerwehr brauchte mehr Platz und der Nutzungsvertrag wurde durch die Stadt Leipzig gekündigt.Nach ausgiebiger Suche konnte ein geeignetes Domizil in Holzhausen gefunden werden, so dass das Mölkauer DRK dorthin zurückkehrte, wo Anfang der 1950er Jahre seine Wurzeln gelegen hatten. 

Nach dem Umzug ins benachbarte Holzhausen im Jahr 2003 streckten die Kameradinnen und Kameraden die Fühler im neuen Ortsteil aus. Kontakte zur Feuerwehr, zum Ortschaftsrat und anderen Vereinen wurden nach und nach geknüpft. Unsere Präsenz auf dem Holzhausener Volksfest, beim Berggutfest und anderen Veranstaltungen vor Ort ist seitdem zur jährlichen Tradition geworden.  Mit einem Tag der offenen Tür könnte dort schließlich 2005 das 50-jährige Bestehen des DRK Ortsvereins Mölkau gefeiert werden. Mit dem entsprechenden Ausbau der Räumlichkeiten des Ortsvereins können dort nunmehr auch regelmäßige Schulungen und Ausbildungen (z.B. Erste Hilfe, Erste Hilfe Training, u.a.) stattfinden.

Um die inzwischen gewachsene Verbundenheit zum neuen Ortsteil auch nach außen sichtbar zu machen, beschloss die Mitgliederversammlung des Ortsvereins im Jahr 2014 die Umbenennung in „DRK Ortsverein Mölkau-Holzhausen“. Als Highlight zur Feier seines 60jährigen Bestehens präsentierte sich der DRK-Ortsverein Mölkau-Holzhausen 2015 als Gastgeber des Kreiswettbewerbes der Sanitäts-Bereitschaften. Nach dem gemeinsamen Wetteifern um die besten Leistungen konnte am Abend das Jubiläum mit vielen Gästen noch würdig „begossen“ werden.

Gegenwart

Aktuell engagieren sich die etwa 25 aktiven Mitglieder des Ortsvereins (und ebenso viele Mitglieder des Jugendrotkreuzes) ausschließlich ehrenamtlich in folgenden Bereichen:

  • Sanitäterinnen und Sanitäter der Bereitschaft Mölkau-Holzhausen sind Teil des DRK-Einsatzzuges im Rahmen des Katastrophenschutzes und bilden eine Schnelleinsatzgruppe zur Unterstützung des Rettungsdienstes. Dafür stehen ihnen am Standort Holzhausen ein Rettungswagen und ein Mannschaftstransportwagen zur Verfügung. Ein Sanitätsmaterialtransportwagen und ein Sanitätsanhänger, die jeweils die Ausstattung einer kompletten mobilen Unfallhilfsstelle enthalten, komplettieren die umfangreiche notfallmedizinische Ausrüstung.
  • Sanitätswachdienste bei Kultur- und Sportveranstaltungen füllen viele Wochenenden der Ehrenamtler. Ob Volksfest, Fußballspiel oder Highfield-Festival – für den Fall des Falles stehen die Helfer bereit, bei Verletzungen oder Erkrankungen schnell und professionell zu handeln!
  • Eine eigene Verpflegungsgruppe sichert die Versorgung Betroffener (z.B. bei Evakuierungen) sowie das leibliche Wohl der Einsatzkräfte.
  • Einige Mitglieder des Ortsvereins unterstützen in der Gemeinschaft „Wohlfahrts- und Sozialarbeit“ den Blutspendedienst bei den regelmäßigen Blutspendeterminen in Mölkau, Engelsdorf und Holzhausen – z.B. bei der Verpflegung und Betreuung der Blutspender.
  • Mit der Sammlung von Kleiderspenden (an unserem Objekt in der Artur-Polenz-Str. 1 befindet sich ein Sammelcontainer) kann der DRK Ortsverein über die Sozialmärkte des DRK laufend Bedürftige unterstützen.
  • Mit eigenen ausgebildeten Jugendgruppenleitern bietet der Ortsverein eine Jugendrotkreuzgruppe und betreut den Schulsanitätsdienst in der Oberschule Mölkau.
  • Ein Fachdienst „Notfalldarstellung“ sorgt mit Erarbeitung von Unfallszenarien und realistisch geschminkten Verletzungen dafür, dass Sanitäterinnen und Sanitäter unter wirklichkeitsnahen Bedingungen ausgebildet werden und üben können.
  • Eigene Ausbilder sorgen für die Fortbildung der ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden und bieten Kurse für die Bevölkerung sowie für Betriebe und Institutionen an.
  • Seit 2023 gibt es innerhalb des Ortsvereins eine „Ortsgruppe Wasserwacht“.